Am zuverlässigsten unterscheiden sich Fernsehprogramme immer noch durch den Wetterbericht. (Woody Allen)

Vor vier Wochen war ich in einer Rechtsanwaltskanzlei und habe gefühlte 15.000 Diagramme bearbeitet. Dabei sind mir eine Reihe an Dingen aufgefallen. Beispielsweise:

Die Daten werden auf Basis anderer Daten erhoben und berechnet. Auf diesen Daten wird ein (Linien-)Diagramm aufgesetzt, das die Entwicklung abbilden soll. Erstaunlicherweise zeigt der Trend im Jahr 2020 nach unten. Der Grund ist einfach: es liegen noch keine Daten für Dezember vor; die Berechnung ergibt 0; die Trendlinie zeigt nach unten. Nein – DIESER Datenpunkt darf nicht verwendet werden.

Im Winter ist der Eifelturm 15 Zentimeter kürzer. Männer kennen das.

Doof. Wenn man in einem Diagramm einen Datenpunkt formatiert, das heißt im Aufgabenbereich Markierung / Markierungsoptionen öffnet, anschließend auf ein anderes Element des Diagramms klickt und dann wieder auf einen weiteren Datenpunkt, um diesen ebenfalls zu formatieren, muss man jedes Mal den Dialog erneut öffnen. Nervig!

Von Nichts kommt nichts

Ich habe in meinem Beitrag über das „Nichts“ in Excel schon darauf hingewiesen: Excel ist nicht konsequent in der Behandlung von 0, leeren Zelle und „“. Bedauerlicherweise fehlt auch ein Wert NULL, wie er aus Datenbanken bekannt ist. Das stiftet Verwirrung und produziert Probleme.

Ein Liniendiagramm zu erstellen ist nicht schwierig:

Ein einfaches Liniendiagramm

Ein einfaches Liniendiagramm

Schwierig wird es jedoch, wenn die Werte nicht – wie oben – eingegeben wurden, sondern berechnet wurden. Liefert die Formel „“ oder 0, so wird dieser Wert als 0 interpretiert und auf der Achse als 0 angezeigt.

Ich wüsste nur zwei Lösungen, um dies zu umgehen: Per Programmierung (VBA) alle Formeln suchen, die den Wert 0 oder „“ liefern und diese Formeln löschen oder im Diagramm alle Datenpunke durchlaufen. Sollten sie den Wert 0 besitzen, werden sie ausgeblendet (transparent formatiert). Beides ist mit einem Aufwand verbunden, wenn man nicht die Werte oder das Diagramm manuell anpassen möchte.

Ein "unglückliches" Liniendiagramm - Unglücklich, weil in den Jahren 2008 - 2011 keine Werte für den Cash Flow vorlagen. 0 ist also falsch!

Ein „unglückliches“ Liniendiagramm – Unglücklich, weil in den Jahren 2008 – 2011 keine Werte für den Cash Flow vorlagen. 0 ist also falsch!

Diagrammteile löschen oder ausblenden

Zugegeben: Ganz konsequent ist es nicht: Viele Teile (Elemente, Objekte) in einem Diagramm kann man löschen; einige jedoch nicht. Sollen sie verschwinden, muss man sie „transparent“ formatieren.

Beispiele: Titel, Legende, Gitternetzlinien, Datenreihen, Achsen und Beschriftungen können gelöscht werden. Einzelne Datenpunkte jedoch nicht, wie beispielsweise ein Kreissegment (Bundestag) oder ein Datenpunkt in einem Liniendiagramm (Tangens). Diese müssen transparent formatiert werden. Ebenso die Sekundärachse – wird sie nicht benötigt, darf man sie nicht löschen – sonst werden alle Daten wieder auf die erste Achse „geschoben“. Auch sie muss man wegformatieren.

Jeweils ein Datenpunkt wurde wegformatiert.

Jeweils ein Datenpunkt wurde wegformatiert.

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